Tony Martin, der 24-jährige Radsportler, ist neuer Hoffnungsträger für den deutschen Radsport. Bei der 72. Tour de Suisse zeigte der Eschborner vom Team Columbia unglaubliche Leistungen. Er gewann die vorletzte Etappe nachdem ihm die Chance auf das Weisse Trikot gerade so wie Wasser durch die Hände davon geronnen ist. Der Tscheche Roman Kreuziger war nur um eine Sekunde schneller.
Im Trikot des Bergkönigs fuhr Tony Martin in der Gesamtwertung der Tour de Suisse auf Platz Zwei. Und liegt damit lediglich hinter Olympiasieger Fabian Cancellara aus der Schweiz. Nach 182 Kilometern auf der zweiten Etappe kämpfte sich der Radprofi Martin an einem Berganstieg der ersten Kategorie am Italiener Damiano Cunego und Topfavorit Fabian Cancellara vorbei. Diese Attacke sicherte ihm den ersehnten Etappensieg und das obwohl die Tour de Suisse nach dem Giro d‘ Italia 2009 erst seine zweite dreiwöchige Rundfahrt ist. Welcher auch schon der insgesamt sechste für seinen Rennstall Columbia ist.
Tony Martin in der U23
Tony Martin war ein Klassejunior, der vor allem im Einzelzeitfahren in der absoluten Weltspitze mitfuhr. Während er zu Anfang in seinem ersten U23 Rennen unauffällig im Feld bewegte, gelang ihm im zweiten Jahr der große Durchbruch. Als Stagiaire im Team Gerolsteiner schaffte er den wohl Aufsehen erregendsten Erfolg eines U23 Fahrers weltweit. Er gewann das Bergzeitfahren der Regio-Tour am Kandel gegen nationale und internationale Profis.
Tony Martin über Doping im Radsport
Im Privatleben ist Tony Martin Polizeimeister und versteht daher die nötigen Dopingkontrollen im Zuge der Touren. Er lasse die ‚immer zahlreicheren Kontrollen gerne über mich ergehen, und wenn das auch manchmal das Privatleben stört‘, so Martin. Er habe aber mit Doping nichts am Hut und kann nicht nachvollziehen ‚wie man sich nach einem erdopten Sieg freuen kann.‘ Auch das ist ein Grund weswegen er sich entschied Polizist zu werden: ‚Weil ich so erzogen worden bin, dass Betrug nichts Gutes ist.‘ Damit ist Tony Martin nicht nur für die Radjugend ein Vorbild im fairen Radsport.