Bergamo – Der 26 Jahre alte Niederländer Tom Dumoulin ist auf gutem Weg, zum ersten Mal eine große Länder-Rundfahrt zu gewinnen.
Der Zeitfahr-Spezialist, der oft auch mit den besten Kletterern mithalten kann, trägt beim 100. Giro d’Italia weiter das Rosa Trikot mit jetzt 2:41 Minuten Vorsprung vor dem zweitplatzierten Superkletterer Nairo Quintana. Der Kolumbianer stürzte am Sonntag auf einer Abfahrt und verletzte sich leicht, sicherte sich als Etappenzweiter in Bergamo hinter Bob Jungels aber sechs Sekunden Zeitgutschrift.
Auch auf der 15. Etappe von Valdengo nach Bergamo in Norditalien verteidigte Dumoulin, Kapitän der deutschen Sunweb-Mannschaft, seine Spitzenposition mühelos. Die an Quintana verlorenen Sekunden konnte er verkraften. Den Tagessieg sicherte sich nach 199 Kilometern der Luxemburger Jungels, der zum Giro-Beginn auch das Rosa Trikot getragen hatte.
Am Samstag hatte Dumoulin in Opra seinen zweiten Etappensieg nach dem Erfolg im Zeitfahren in Montefalco perfekt gemacht und Quintana überraschend weitere Zeit abgenommen. Aber es folgen ab Dienstag – am Montag steht der dritte Ruhetag bevor – noch hammerharte Bergetappen in den Alpen. Für Dumoulin spricht neben seiner aktuellen Topform der Streckenplan: Ausnahmsweise endet der Jubiläums-Giro am kommenden Sonntag in Mailand mit einem weiteren Zeitfahren über 29,3 Kilometer.
Der dreifache deutsche Meister André Greipel war am Samstag zum Start der 14. Etappe erwartungsgemäß nicht mehr angetreten. Der Lotto-Soudal-Kapitän hat auf die schweren Bergetappen verzichtet und konzentriert sich auf die am 1. Juli in Düsseldorf beginnende Tour de France. Greipel hatte die zweite Giro-Etappe gewonnen und danach für einen Tag das Rosa Trikot getragen.
Fotocredits: Alessandro Di Meo
(dpa)