Düsseldorf – Der Doping-Skandal um den Portugiesen André Cardoso hat im Team Trek-Segafredo schwer auf die Stimmung gedrückt.
«Das ist sehr enttäuschend und eine supertraurige Nachricht, mit der keiner gerechnet hat. Das Team vertritt eine absolute Null-Toleranz-Politik Aber so wie es aussieht, gibt es weiter individuelle ‚Schwarze Schafe’», sagte John Degenkolb einen Tag vor dem Start der 104. Tour de France in Düsseldorf.
Auch Team-Kapitän Alberto Contador zeigte sich «sehr überrascht» über die positive A-Probe seines wichtigen Helfers auf das Blutdopingmittel EPO. «Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass so etwas in diesem Team passieren kann», sagte der Spanier, der selbst bei der Tour 2010 positiv getestet worden war und anschließend für zwei Jahre gesperrt wurde. Contador wurde damals sein dritter Tour-Triumph aberkannt.
Contador will im Alter von 34 Jahren noch einmal um den Gesamtsieg mitfahren. Dem muss sich auch Degenkolb unterordnen. «Das Ziel ist ganz klar, die Mannschaft zu unterstützen und Alberto alles zu ermöglichen. Ich bin nicht der Leader», sagte der Klassiker-Spezialist. Degenkolb geht aber trotzdem davon aus, dass er seine eigene Chance suchen kann, um endlich seinen ersten Tour-Etappensieg im fünften Anlauf perfekt machen zu können.
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(dpa)