Périgueux – Der dreimalige Tour-Etappensieger Marcel Kittel erlebt den Radsport als Gratwanderung. «Es gibt keine andere Sportart, in der die Balance zwischen Leben und Tod so gegeben ist», sagte der 29 Jahre alte Erfurter am ersten Ruhetag der 104. Tour de France in Périgueux.
«Die Tour kann oft schneller vorbei sein, als man denkt. Einmal falsch gebremst und es ist aus», erklärte Kittel im Rückblick auf die Königsetappe am Sonntag, auf der unter anderem Richie Porte, Rafal Majka und Geraint Thomas schwer gestürzt waren.
Der Träger des Grünen Trikots rechnet sich bei den nächsten prognostizierten Massensprints der laufenden Tour weitere Chancen auf Tagessiege aus. Aber die Verteidigung der Führung in der Sprintwertung sieht er «nicht extrem verbissen», genauso wie die Verbesserung des deutschen Rekordes in Bezug auf die Tour-Etappensiege. Mit Ex-Profi Erik Zabel liegt Kittel gleichauf. Beide haben zwölf Siege. «Wenn es beim nächsten Mal klappt, wäre das super, aber ich mache mir da keinen Stress», sagte er weiter.
Wo die Reise in der nächsten Saison hingeht, verriet Kittel, dessen Vertrag bei Quick-Step zum Jahresende ausläuft, nicht. «Die Verhandlungen mit verschiedenen Mannschaften, darunter Quick-Step und Tony Martins Katusha-Alpecin-Team laufen», meinte Kittel. Martin erklärte dazu am Montag: «Ich würde es sehr begrüßen, wenn er zu uns käme.»
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(dpa)