(dpa)

Berlin – Die Deutsche Presse-Agentur hat internationale Pressestimmen zur 104. Tour de France zusammengestellt.

FRANKREICH: «L’Èquipe» «Die Dominanz von Christopher Froome bei der Tour de France war ein weiteres Mal erdrückend. Zwar hat der Sky-Teamchef während dieser 104. Austragung keine einzige Etappe gewonnen, was ihm bei seinen drei vorherigen Triumphen (…) nicht passiert war. Aber der Brite, der auf zwei Dritteln der Tour (14 Tage) Gelb trug, hat zu jeder Zeit den Status des Top-Favoriten behalten, obwohl die Vorsprünge im Normalbereich lagen.»

«Le Monde»: «Dieses Jahr hat der Engländer, geboren in Kenia vor 32 Jahren, zum ersten Mal seit seiner Machtübernahme keine einzige Etappe gewonnen. Sein Vorsprung auf den Zweiten (54 Sekunden) ist ebenfalls der kleinste seiner vier Siege. Aber (Christopher) Froome hat sich in den zwei Zeitfahren seinen Rivalen gegenüber überlegen gezeigt. Mit der Unterstützung seines Teams (Sky) – das beste im Feld – hat er seine Gegner in den Bergen kontrolliert und nur ein einziges Mal geschwächelt.»

«Ouest-France»: «Seitdem er 2013 als erster «Afrikaner» die Tour gewann, kann (Christopher) Froome (…) auf drei weitere Siege zurückblicken (2015, 2016 und 2017). Und er hat nicht vor, auf dem Weg zur Legende anzuhalten.»

GROSSBRITANNIEN: «The Guardian»: «Froomes große Stärke bei seinen vier Siegen ist seine Fähigkeit, sich allem anzupassen, was die Tour-Organisatoren ihm präsentieren und was das Schicksal verfügt.»

«The Independent»: «Der Brite hatte mit ein paar kleinen Problemen zu kämpfen, behielt aber immer die Kontrolle über das dreiwöchige Rennen – dank seiner exzellenten Teamkameraden, die ihn abgeschirmt haben, wenn es drauf ankam, so dass der schlaksige Fahrer im Zeitfahren den Unterschied machen konnte.»

«Daily Mail»: «Diese Tour lief (für Froome) weitestgehend nach Drehbuch, auch wenn der Team-Sky-Fahrer an einem besonders steilen Schlussspurt in den Pyrenäen zusammenbrach, weil er nicht vernünftig aufgetankt hatte.»

SPANIEN: «El País»: «Der Enthusiasmus für den Briten (Chris Froome) ist proportional zur Zahl seiner Siege immer weiter zurückgegangen. 2017 hat er nun Minimalwerte erreicht, während diese Frankreich-Rundfahrt als Tour der kleinen Dinge und der inexistenten Attacken betitelt werden könnte.»

«AS»: «Chris Froome, der absolute König der Tour. Er ist der beste Fahrer unserer Zeit. Seine Art Rad zu fahren ist nicht schön, sein Antritt nicht attraktiv (…). Aber er ist der Beste.»

«El Mundo»: «Der Brite hat in Paris zum vierten Mal die Krone auf – dank der hierarchischen Vorgaben von Sky, weil Landa sich geopfert hat und dank der Arbeit eines großartigen Teams.»

ITALIEN: «La Repubblica»: «Unter den größten Radrennfahrern der Welt ist mit Froome einer, der einst ein Frosch zu sein schien. (…) Als er nach Europa zog, (…) sieht er erstmals den Schnee, tritt schlecht in die Pedale, wie ein Frosch, die Beine und Ellenbogen breit, er fällt oft, ist ungeschickt (…). Doch die Experten von Sky sehen etwas gutes in diesem wortkargen Spargeltarzan und stellen ihn an.»

SCHWEIZ: «Blick»: «Triumphator auf Abruf. Chris Froome gewinnt ohne Glanz. Die Zeit ist reif für neue Gesichter.»

«Basler Zeitung»: «Nein, es war nicht das große Spektakel, das man sich Jahr für Jahr erhofft. … Der Brite aus Kenia wird älter. Wird nicht besser.»

«Tagesanzeiger»: «Der vierte Tour-Gesamtsieg ist Chris Froomes wichtigster. Nie wurde er von der Konkurrenz stärker gefordert. Das nächste Jahr dürfte für den Briten noch schwieriger werden.»

ÖSTERREICH: «Kronen Zeitung»: «Netter Kerl als Patron. Mit seinem höflichen Auftreten hat der britische Radprofi Chris Froome bei seinem vierten Tour-de-France-Triumph die Zuschauer für sich gewonnen.»

«Kurier»: «Vier gewinnt: Froome siegt erneut bei der Tour.»

«Die Presse»: «Ohne Etappensieg zum großen Glück.»

BELGIEN: «Le Soir»: «Christopher Froome, mehr Vernunft als Leidenschaft. Auch wenn er in fünf Durchgängen die vierte Tour gewonnen hat, hat der Brite noch immer nicht das Herz des Publikums gewonnen. Sehr auf sein Image als sauberer Fahrer bedacht, fehlt es Froome an Charisma und Schneid nach dem Geschmack einiger. Trotz seiner 32 Jahre kann er den «Club der Fünf» noch erreichen, selbst wenn er gar nicht so weit planen mag. Er weiß auch, was er einem ebenso starken wie kontroversen Team wie Sky verdankt.»

«De Standaard»: «Kleine Tour, verdienter Gewinner. Sekunden sammeln im Zeitfahren und sie in den Bergen verteidigen. Das war genug für Chris Froome, um zum vierten Mal in Folge das Rennen zu machen. Aber war sein vierter Sieg bei der Tour auch verdient, so war es doch der fadeste von allen.»

Fotocredits: Yorick Jansens
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