So lautet der passende Untertitel des Dokumentarfilms Höllentour, welcher im Rahmen der Tour de France 2003 von Regisseur Pepe Danquart gedreht wurde. Mit Hilfe von drei Kamerateams wurden alle Etappen akribisch genau festgehalten und mit wertvollem Backstage-Material ergänzt. Besonders genau werden dabei exemplarisch die Ereignisse um Erik Zabel und Rolf Aldag dargestellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Herausgekommen ist eine packende Geschichte, welche das Privatleben der Fahrer in den Mittelpunkt rückt; das, was die Fernsehkameras oft übersehen.

Der Regisseur legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Schmerzen und Schwächen der Fahrer und lässt diese dadurch weitaus menschlicher dastehen, als man oft den Eindruck hat. Man fühlt sich beim Anschauen des Films regelrecht in die faszinierende Welt des Rennsports hineinversetzt, eine Welt, in der normalerweise kein Platz für Ängste und Emotionen ist. Man vergisst, dass man es hier mit ach so bösen Doping-Monstern zu tun hat und findet endlich Gelegenheit, sich auf die wirklichen Leistungen der Sportler zu besinnen: nämlich die mentalen. Ein durchwegs empfehlenswerter Film, finde ich.

Das Lexikon des internationalen Films denkt darüber ähnlich: „Mit drei Kamerateams wird die „Tour“ beobachtet, was zu einem in vielen Einzelbeobachtungen packenden, visuell wie musikalisch eindrucksvollen Film führt, dessen Nähe zu den einzelnen Fahrern jedoch den Blick auf das Faszinosum „Tour des France“ etwas verstellt.“ Die letzte Aussage kann ich allerdings nicht vollkommen bestätigen, im Gegenteil: Gerade durch die Nähe zu den Fahrern erscheint die Tour de France umso faszinierender. Und das kann dem angeschlagenen Radsportimage ja nur gut tun.

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