Klingt wie ein verspäteter Aprilscherz, ist es aber nicht: Das sogenannte Nebeneinandem gibt es wirklich, so ulkig es auch klingen mag. Dabei ist sind Idee und Umsetzung garnicht einmal so exotisch: Besonders für Personen, die sich während der Fahrt gerne unterhalten, ist das Nebeneinandem (von Nebeneinander-Tandem abgeleitet) perfekt geeignet. Denn das Nebeneinandersitzen ist schon seit Anbeginn der Menschheit eindeutig die sozialste Art der Raumteilung. Anstatt sich beim Hintereinanderfahren gegenseitig in die Ohren zu schreien oder von getrennten Fahrrädern aus per Handzeichen zu kommunizieren, kann man auf einem Nebeneinandem folglich ganz gemütlich bei einem Plausch in die Pedale treten und genießt dabei alle Vorzüge eines Tandems: Arbeitsteilung, gleiche Geschwindigkeit und Gruppenzusammenhalt.
Die einfachste Variante des Nebeneinandems besteht einfach aus zwei, mit Rohren aneinander befestigten Fahrrädern. Neben dem Rahmen sind auch die Lenkungen miteinander verbunden. Was passieren würde, wenn beide Lenkungen unabhängig voneinander wären, kann man sich ja vorstellen. Daneben gibt es auch noch aufwändigere Formen des Nebeneinandems, bei denen der Fahrradrahmen eine komplette Neukonstruktion darstellt. Eine solche Art von Nebeneinandem hat in aller Regel nur 2 Räder und sieht damit von weitem aus wie ein einzelnes Fahrrad mit zwei Sitzen. Damit ist es allerdings etwas schwieriger, das Gleichgewicht zu halten, besonders bei verschieden schweren Personen. Für einen Erwachsenen mit Kind ist solch ein Nebeneinandem also eher weniger geeignet.
Das Nebeneinandem ist ähnlich wie das Tandem auch für sehbehinderte Radfahrer geeignet, da in der Regel eine lenkende Person ausreicht. Auch wer Gespräche während der Fahrt liebt, ist mit einem Nebeneinandem bestens geraten. Am urigsten ist es aber immernoch für verliebte Paare, die am liebsten Seite an Seite romantisch umschlungen in den Sonnenuntergang reiten… pardon, fahren.