(dpa)

Glasgow – Die Medaillen-Flut der deutschen Radsportler bei den European Championships hält unvermindert an. Lisa Brennauer holte in einem fast schon verloren geglaubten Straßenrennen mit Platz drei noch ein fast optimales Ergebnis heraus.

Für die Allgäuerin war es nach Gold in der Einerverfolgung und Bronze in der Mannschaftsverfolgung bereits die dritte Medaille in Glasgow. Den Titel holte im Sprint Marta Bastianelli aus Italien vor Titelverteidigerin Marianne Vos aus den Niederlanden.

«Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch mal rankommen», sagte Brennauer ausgepumpt, aber glücklich im Ziel am Glasgow Green, dem ältesten Park der Stadt. «Ich bin jetzt aber mega-happy. Das war heute vor allem eine tolle Mannschaftsleistung», sagte die 30-Jährige, die von der Verfolgungsarbeit ihrer Teamkolleginnen im Finale profitierte. Dort kam es doch noch zum Massensprint.

Mit dem Sieg in der Einerverfolgung hatte sich die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 tags zuvor einen langgehegten Wunsch erfüllt, den Strapazen musste sie aber den Strapazen zunächst ein wenig Tribut zollen. «Ich war am Abend sehr aufgewühlt, habe nicht gut geschlafen und hatte einen super-schweren Tag», sagte Brennauer, «aber irgendwie hat jeder dran geglaubt.»

Anna Knauer gewann überraschend EM-Silber im Ausscheidungsfahren, Domenic Weinstein hat in der Einerverfolgung gleichfalls den zweiten Platz sicher und kämpft am Abend um Gold.

Mit der Topplatzierung von Anna Knauer aus Eichstädt hatte wohl niemand gerechnet. Die Bayerin, die 2013 an gleicher Stelle Junioren-Weltmeisterin im Omnium wurde, musste sich im Sprint nur der vierfachen Olympiasiegerin Laura Kenny (vormals Trott) aus Großbritannien geschlagen geben. Bronze ging an die Russin Jewgenia Augustinas.

Es war bereits die siebte Medaille für die deutschen Bahnradsportler bei der EM im Sir-Chris-Hoy-Velodrome, nachdem zuvor Domenic Weinstein aus Villingen-Schwenningen als Vorkampf-Schnellster das Finale erreicht hatte und somit ebenfalls Silber sicher hat. Er fuhr in der Qualifikation in 4:13,073 Minuten deutschen Rekord in der 4000-Meter-Einerverfolgung.

Der EM-Dritte des Vorjahres verbesserte seine eigene Bestmarke um knapp eine halbe Sekunde. Gegner im Finale am Abend (20.16 Uhr MESZ) ist Vize-Europameister Ivo Oliveira aus Portugal (4:13,600). Leon Rohde aus Wedel belegte in 4:17,878 Minuten den achten Rang.

Fotocredits: John Walton,Felix Kästle,Jens Büttner
(dpa)

(dpa)