Der Kasache Alexander Winokurow ist zurück in der Weltspitze. Nach seiner dreijährigen Dopingsperre kämpft sich Winokurow ins Rosa Trikot des Gesamtführenden beim Giro d’Italia.
So ein Dopingfall hinterlässt seine Spuren in der Radwelt. Unbehagen, Zweifel und Misstrauen begegnen Alexander Winokurow dieser Tage allerorts, nicht etwa von seinen Radsport-Kollegen, aber von den Radsport-Fans.
Winokurow Führender beim Giro
Es ist und bleibt einer der schwersten Dopingfälle im Radsport. Winokurows Team Astana wurde 2006 in einen schweren Doping-Skandal verstrickt und von der Tour de France ausgeschlossen. Alexander Winokurow persönlich wurde 2007 des Fremdblutdopings überführt. Weil er sich von dem berüchtigten Arzt Eufemiano Fuentes hat dopen lassen, musste der Kasache von 2007 bis 2009 pausieren. Doch Winokurow ist zurück und wieder verdächtig stark.
Beim Giro d’Italia fährt Alexander Winokurow im Rosa Trikot des Gesamtführenden. Zu Beginn der 9. Etappe hat er 1’22“ Vorsprung auf den Topfavoriten Cadel Evans und 1’33“ auf Lokalmatador Vincenzo Nibali. In einer Schlammschlacht hatte Winokurow nach der siebenten Etappe das Rosa Trikot von Nibali erobert und es einen Tag später erfolgreich bei der ersten Bergankunft verteidigt.
Alexander Winokurow unter Beobachtung
„Jetzt hat der Giro begonnen. Ich habe das Trikot wieder und werde mit dem ganzen Team dafür kämpfen, es bis zum Ende zu behalten. Die Entscheidung fällt aber erst in der letzten Woche“, sagte Winokurow nach der Bergankunft. So viel Kampfgeist schützt den Astana-Kapitän jedoch nicht vor Spekulationen und unliebsamen Fragen von Journalisten.
Der Giro d ‚Italia will endlich sein Doping-Image loswerden und wieder sportliche Schlagzeilen schreiben, das böse D-Wort wird deswegen ungern gehört auf den Pressekonferenzen. Dennoch muss sich gerade Alexander Winokurow wohl auch noch in Zukunft allerlei Fragen zum Thema Doping gefallen lassen, z.B. warum er ausgerechnet auf der „Fuentes-Insel“ Teneriffa sein Training absolviert.