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Frankfurt/Main – Supersprinter Marcel Kittel hofft auf ein siegreiches Debüt, Lokalmatador John Degenkolb auf den zweiten Triumph vor seiner Haustür und Zeitfahr-Spezialist Tony Martin auf die Erfüllung eines Kindheitstraums.

Am Tag der Arbeit will Deutschlands Rad-Elite bei der 56. Auflage des Traditionsrennens «Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt» für den 13. Heimsieg sorgen und damit eine sechsjährige Durststrecke beenden.

Doch die internationale Konkurrenz um Doppel-Weltmeister Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe und den Norweger Alexander Kristoff, der 2014 und 2016 siegte, ist so stark wie lange nicht mehr. «Die Wertigkeit des Rennes ist noch einmal größer geworden», erklärte Degenkolb. Das liegt vor allem daran, dass der Klassiker am 1. Mai seine Premiere in der WorldTour feiert. «Wir haben uns lange darum bemüht, wir haben es verdient», sagte Bernd Moos-Achenbach, der langjährige Veranstalter und heutige OK-Chef, zu der Aufwertung.

Für Degenkolb ist das Rennen durch den Taunus über 218,7 Kilometer ohnehin das Highlight. «Ich freue mich jedes Jahr riesig darauf», sagte der 27-Jährige und betonte den neuen Stellenwert: «Wenn man es gewinnt, ist es noch wertvoller.»

Nachdem Degenkolb bei den Frühjahrsklassikern wie Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix leer ausgegangen ist, will er nun den Heimvorteil nutzen und wie 2011 als Erster über die Ziellinie vor der Alten Oper in Frankfurt rasen. «Ich fahre praktisch direkt an meiner Haustür vorbei. Das setzt noch einmal Kräfte frei», sagte er. «Es geht für mich darum, eine gute Figur abzugeben.»

Das will auch Tony Martin. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur Rennstrecke groß geworden und pflegt daher wie Degenkolb eine besondere Beziehung zu dem Klassiker, der 1962 unter dem Namen «Rund um den Henninger Turm» aus der Taufe gehoben wurde und in dessen Siegerliste sich solch prominente Namen wie Rudi Altig, Eddy Merckx, Olaf Ludwig oder Erik Zabel finden. «Es ist ein Jugendtraum, mal hier zu gewinnen», sagte Martin.

Seine Chancen sieht der 32-Jährige, der seit dieser Saison für das Team Katusha Alpecin fährt, jedoch eher als gering an. «Ich bin nicht auf dem Formhöhepunkt und Realist, dass es nicht mit einer Solo-Fahrt ins Ziel reichen wird», sagte Martin. Als Helfer von Kristoff wird seine Aufgabe darin bestehen, die eine oder andere Attacke mitzugehen. Vielleicht gelingt dabei aber der Sprung in eine verheißungsvolle Ausreißergruppe. «Ich will auf jeden Fall ein aktives Rennen fahren», verkündete Martin.

Sollte es zu einer Sprintankunft des Pelotons kommen, rechnen sich der deutsche Meister André Greipel und vor allem der neunfache Tour-de-France-Etappensieger Marcel Kittel gute Chancen aus. Der Profi vom belgischen Team Quick-Step verbuchte in diesem Jahr bereits sieben Erfolge – ein Sieg bei seinem Frankfurt-Debüt wäre aber das vorläufige Sahnehäubchen auf die Saison.

Fotocredits: Arne Dedert
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