Heute ging mit der 6. Etappe die Katalonien-Rundfahrt im spanischen Barcelona zu Ende. Die 88. Ausgabe des spanischen Klassikers wurde jedoch für den Zuschauer überraschender entschieden, als die meisten anderen Etappenrennen in den letzten Wochen und Monaten. Den Sieg holte sich nämlich mit guten 16 Sekunden Vorsprung der Spanier Gustavo César Veloso, obwohl er keine einzige der 6 Etappen für sich entscheiden konnte.
Am Anfang sah es dagegen noch ganz anders aus: Sowohl den Prolog als auch die erste der 6 Etappen konnte der Norweger Thor Hushovd gewinnen. In der zweiten, extrem bergigen Etappe übernahm der Franzose Cyril Dessel sowohl den Tagessieg als auch den ersten Platz in der Gesamtwertung. Während der folgenden drei Etappen hatte schließlich Dessels Landmann Remi Pauriol die Gesamtführung inne und wurde erst in der letzten, finalen Etappe am heutigen Sonntag vom Spanier Gustavo César Veloso von seiner Führungsposition gedrängt.
Es war für mich sehr faszinierend mit anzusehen, wie sich die in den letzten Jahren immer sehr erfolgreichen Spanier (immerhin konnten sie weit mehr als die Hälfte der 88 Katalonien-Rundfahrten für sich entscheiden) zu Beginn der Katalonien-Rundfahrt 2008 weitgehend im Hintergrund hielten und erst bei der letzten Etappe Vollgas zu geben schienen. Man kann sagen was man will – Heimvorteil gilt, wie man einmal mehr sieht, auch oder vielleicht sogar gerade beim Radsport. Die Deutschen konnten wie schon in den letzten Jahrzehnten auch 2008 bei der Katalonien-Rundfahrt keinerlei erwähnenswerten Erfolge verbuchen – woran das wohl liegen mag?