Es tut mir leid. Ich weiß, auf einem Fahrrad-Blog sollte man die Tour de France ernst nehmen… aber so langsam kommt mir einfach nur das Kotzen, sobald ich von dieser Veranstaltung höre. Was habe ich gefiebert! Was habe ich mir ausgerechnet, welche Teams welche Chancen haben, was habe ich Punkte gezählt und Trainingsergebnisse verfolgt.
Aber ab heute bin ich kein Tour de France Fan mehr. Natürlich werden sich hier Artikel über die Tour finden, die wichtigsten Ergebnisse und zu weiter, aber Herr Ricco hat meinem sowieso am Boden kriechenden Interesse den Rest gegeben. Er war sozusagen der Amboss, der auf den traurig übers Feld kriechenden Spatz mit dem lahmen Flügel fiel, und ihn zu Atomen zermanschte.
Vielleicht findet sich irgendwann der sprichwörtliche Funken, der aus der Leiche einen Phoenix wiederauferstehen und die interessanten Meldungen über die Tour auf feurigen Flügeln durch den Blog schwingen lässt – ich glaube nicht daran. Bevor sowas passiert, müsste meiner Meinung nach das gesamte Fahrerfeld ausgetauscht werden. Dopingkontrollen bei jedem Fahrer vor jeder Fahrt. Hohe Haftstrafen für die Doping-Ärzte. Maschinengewehre… naja, meinetwegen lassen wir die Waffen weg.
Was mich an diesen Vorfällen am härtesten trifft, ist das sich immer mehr erhärtende Bewusstsein, dass all die vergangenen Legenden mit größter Wahrscheinlichkeit Schummler waren. All die schönen Tage der Vergangenheit entzaubert. All die Triumphe – sportlich nicht relevant. Die in legendärem Goldgelb erstrahlenden Siegerfotos werden alle schwarz-weiß.
Das kann ich dir nicht verzeihen, liebe Tour de France. Mach, was du willst, ab heute interessiert es mich nicht mehr.