Chartres – Radprofi Chris Froome hat seinen Freispruch in der Salbutamol-Affäre erneut begrüßt, die nachgelieferte Begründung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) «aber noch gar nicht richtig gelesen».
«Ich habe nur verstanden, dass sie mehr Details veröffentlicht haben – darüber bin ich froh», wurde der viermalige Tourssieger vor dem Start der siebten Etappe der 105. Frankreich-Rundfahrt vom Internetportal «cyclingnews» zitiert.
Die WADA hatte vor allem Details zum zeitlichen Ablauf der Untersuchungen im Fall Froome bekanntgegeben. Danach erbat der britische Seriensieger erst am 31. Januar 2018 technische Details zum Salbutamoltest. Die Agentur gab diese Informationen am 5. März. Das auffällige Testergebnis mit erhöhten Werten des Asthmamittels Salbutamol datiert vom 7. September 2017.
Erklärungen für die lange Verfahrensdauer gab die WADA nicht. Sie wies darauf hin, dass im Fall Froome die in ähnlichen Fällen angewendete Untersuchung wegen der «nur schwer simulierbaren Bedingungen während der Einnahme des Asthmamedikaments» nicht vorgenommen werden konnte. «Die Studie hätte keine verlässlichen Beweise erbracht, weil es nicht möglich gewesen wäre, die körperliche Verfassung herzustellen, in der Froome während des Tests war», hieß es in der Erklärung.
Als Faktoren wurden eine Infektion, eine schwerere Asthmaerkrankung, eine Erhöhung der Dosis des Medikaments selbst, Dehydrierung und die generelle Erschöpfung während einer dreiwöchigen Rundfahrt genannt. Das traf vor vier Jahren auch auf den italienischen Radprofi Diego Ulissi zu. Der wurde beim Giro 2014 mit erhöhten Salbutamol-Werten erwischt und musste sich solch einer Studie unterziehen.
Danach wurde er für neun Monate gesperrt. Froome wurde unmittelbar vor dem Tourstart am vergangenen Samstag vom Doping-Verdacht freigesprochen.
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(dpa)