Blockhaus – Nairo Quintana hat den ersten Generalangriff gestartet und im Ziel der 9. Etappe das Rosa Trikot beim 100. Giro d’Italia übernommen.
Der Radprofi aus Kolumbien gewann die zweite Bergankunft am Blockhaus in den Abruzzen im Alleingang 24 Sekunden vor dem Franzosen Thibault Pinot. 4,6 Kilometer vor dem Ziel hatte er auf dem Schlussanstieg Vincenzo den Lokalmatador Nibali und Pinot stehenlassen. Der britische Mitfavorit Geraint Thomas erlitt einen Rückschlag, nachdem durch Schuld eines Polizeimotorrads zu Fall gekommen war und wertvolle Zeit verlor.
Der Sky-Kapitän ist aus dem Rennen um den Gesamtsieg. Ein am Straßenrand stehendes Polizei-Motorrad hatte 14,8 Kilometer vor dem Ziel den folgenschweren Zwischenfall verursacht. Bei großer Geschwindigkeit erwischte es fast die gesamte Sky-Mannschaft. Thomas konnte zwar mit blutenden Ellenbogen und Knien weiterfahren, verlor im Ziel über fünf Minuten auf Quintana.
Nach der Etappe sollte er intensiv untersucht werden. Vor dem Start war Thomas mit sechs Sekunden Rückstand Zweiter im Gesamtklassement. «Erst mal bin ich nur sauer. Wir müssen jetzt sehen, wie es weitergeht. Meine Schulter ist verletzt», sagte Thomas im Ziel.
Auf der bis zu 14 Prozent steilen und 13,6 Kilometer langen Schlusssteigung haben die Topfavoriten auf den Giro-Sieg zum ersten Mal ihre Karten auf den Tisch gelegt. Und Quintana machte dabei einen Tag vor dem zweiten Ruhetag am Montag den stärksten Eindruck. Nibali, Giro-Gewinner des Vorjahres, verlor im Finale noch 59 Sekunden auf den Kolumbianer.
Am Samstag hatte Bob Jungels sein Rosa Trikot beim Tagessieg des Spaniers Gorka Izagirre noch einmal verteidigt, obwohl er gestürzt war und sich am Knie verletzte. Am Sonntag musste der Luxemburger das Leadertrikot an Quintana weitergeben.
Der Kolumbianer liegt im Gesamtklassement jetzt 24 Sekunden vor Pinot und Tom Dumoulin. Der Niederländer peilt am Dienstag im Zeitfahren über 39,8 Kilometer den Tagessieg und das Rosa Trikot an.
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(dpa)