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Pruszkow – Kristina Vogel hat bei der Bahnrad-WM wieder einen vollen Zeitplan, auch wenn sie nach ihrem tragischen Trainingsunfall selbst nicht mehr fahren kann.

Die querschnittsgelähmte Bahnrad-Olympiasiegerin ist bei den ab Mittwoch beginnenden Titelkämpfen im polnischen Pruszkow als Edel-Fan, Co-Kommentatorin und Athletensprecherin im Einsatz. «Früher bestand mein Tag vor allem aus Training. Da war meine große Sorge, dass ich jetzt nichts mehr zu tun habe. Aber ich habe zum Glück sehr viel zu tun – und das macht mir Spaß», sagte Vogel der Deutschen Presse-Agentur.

Bei der WM wird die 28-Jährige im TV-Kanal des Radsport-Weltverbandes UCI die Wettkämpfe kommentieren, dazu nimmt sie weiter ihre Rolle als Athletensprecherin wahr. Und natürlich will sie das deutsche Team unterstützen: «Ich bin froh, dass ich da sein und aus nächster Nähe anfeuern kann.»

Ansonsten will Vogel nichts überstürzen. «Ich habe immer nach Plan gelebt und immer nach dem Motto ’schnell, schnell, schnell‘. Jetzt möchte mir einfach die Ruhe geben, um zu schauen, was ich in Zukunft machen will. Ich bin in einer Findungsphase», sagte die Erfurterin. Sicher ist aber, dass sie bei den Thüringer Kommunalwahlen am 26. Mai für die CDU für den Stadtrat in Erfurt kandidiert. Auch eine Laufbahn als paralympische Sportlerin schließt Vogel nicht aus.

Die zweimalige Olympiasiegerin und Rekordweltmeisterin war am 26. Juni 2018 auf der Radrennbahn in Cottbus bei einem Trainingsunfall mit einem niederländischen Nachwuchsfahrer zusammengeprallt. Seitdem ist sie vom siebten Brustwirbel abwärts gelähmt. In Pruszkow ruhen die Hoffnungen des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) vor allem auf Vogels langjähriger Teamsprint-Partnerin Miriam Welte (32) und der jungen Emma Hinze (21).

Fotocredits: Arne Immanuel Bänsch
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