Die diesjährige Murcia-Rundfahrt (3.3. bis 7.3.) im Südosten Spaniens begann mit viel Ärger und einem alten Bekannten. Veranstalter Francisco Guzmán hatte bereits im Vorfeld der fünftägigen Rundfahrt kein italienisches Team zugelassen, um Rache für die Dopingsperre Alejandro Valverdes in Italien zu üben. Der siebenmalige Tour de France Gewinner Lance Armstrong gibt sein Debüt in Europa.
„An unserem Rennen werden keine italienischen Teams teilnehmen, weil sie Valverde nicht in Italien fahren lassen“, sagte Guzman der spanischen Sportzeitschrift „AZ“ und löste damit einen mittelschweren Eklat in der Radsportwelt aus. Valverde wurde vom Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) für italienische Rennen gesperrt, weil er im Verdacht steht, mit dem spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zu tun zu haben. Guzmans Worte stießen jedoch gleich auf den Unmut von Pat McQaid, Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI. Er forderte Guzman auf, sich zu entschuldigen. Anschließend sagte Guzman entschärfend, die Spitzenteams aus Italien seien durchaus willkommen gewesen, hätten aber von sich aus kein Interesse an einer Teilnahme gehabt und andere Mannschaften aus Italien hätten nicht das geforderte Leistungsniveau.
Murcia Rundfahrt ohne Italien und Spanien
Dümmer hätte es nicht kommen können, denn neben den Italienern fehlen ironischerweise nun auch die Spanier. Grund dafür ist ein Streit zwischen dem Verband der spanischen Rennveranstalter und der Vereinigung der Teams über Fragen der Sicherheit und Startgelder. Dafür lassen sich andere bekannte Gesichter wieder blicken, allen voran Lance Armstrong vom Team RadioShack. Der 38jährige Amerikaner hat vor, sich in diesem Jahr besser aufs Zeitfahren vorzubereiten. „Ich habe versucht an meiner Position beim Zeitfahren zu arbeiten. Im vergangenen Jahr habe ich nicht speziell das Zeitfahren trainiert – das war ein Fehler“, sagte Armstrong vor dem Start der ersten Etappe.
Spitzenreiter Hunter holt zwei Siege
Während sich Lance Armstrong zum Auftakt mit einem Platz im Mittelfeld begnügte, holte der Südafrikaner Robert Hunter vom Team Garmin-Transitions den Sieg. Auch auf der zweiten Etappe entschied er den Massensprint vor dem Australier Graeme Brown (Rabobank) und dem Spanier Vicente Reynes (HTC-Columbia) für sich. Das deutsche Team Milram ist mit seiner Leistung zum Auftakt zufrieden, Roger Kluge aus Cottbus wurde vierter. Die Radsportfans warten nun gespannt aufs Zeitfahren am Samstag und auf einen möglichen Etappensieg von Lance Armstrong.