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Gandia – Ein sattes Millionen-Salär ist ihm sicher. Dazu durfte Peter Sagan vier Fahrer, seinen Trainer, Mechaniker und zwei weitere Betreuer mitbringen: Der Doppel-Weltmeister ist beim deutschen WorldTour-Team Bora-hannsgrohe in der Komfortzone gelandet.

Aber der 26 Jahre alte Radprofi, sicher die schillerndste Figur im Profi-Zirkus, muss 2017 auch liefern. «Ich habe die selben Ziele wie immer: Siege», sagte Sagan im ersten Team-Trainingslager in Gandia an der Ostküste Spaniens. Das Betätigungsfeld des fünffachen Gewinners des Grünen Trikots bei der Tour de France: Die Frühjahrs-Klassiker, die am 1. Juli in Düsseldorf startende Frankreich-Rundfahrt und die WM im Oktober in Bergen.

Mit der Verpflichtung des Slowaken ist Teamchef Ralph Denk, mit dem neuen Sponsor im Rücken, ein Coup gelungen. «Ich hatte viele Angebote. Aber dieses Team wollte mich wirklich. Das ist alles sehr seriös hier. Denk redet nicht, der handelt – er hat mir viele Wünsche erfüllt», sagte Sagan der Deutschen Presse-Agentur.

Aber nicht alle. «Manches musste ich ihm auch abschlagen», berichtete Denk, der die von Sagans früherem Teamchef Oleg Tinkow kolportierte Gage für seinen neuen Superstar von vier Millionen Euro pro Jahr «nicht kommentieren» wollte. Das Geld scheint auf jeden Fall gut angelegt.

Sagan ist nicht nur ein Topfahrer, sondern auch ein PR-Talent und Entertainer der Extraklasse. Seine Zieldurchfahrten nur auf dem Hinterrad sind legendär. Auch sonst hat er akrobatisches Talent: Für einen Werbespot parkt er sein Mountainbike nach direkter Anfahrt über die Motorhaube auf dem Autodach.

Vergleiche zwischen dem eher bodenständigen Denk und dem extrovertierten russischen Milliardär Tinkow, für den Sagan an der Seite Alberto Contadors bisher erfolgreich fuhr, lehnt der Neuankömmling ab. «Ich habe dort gut gearbeitet und will das jetzt weiterführen», sagte der Slowake mit der Tom-Waits-Stimme und rüstet sich auch für seine neue Rolle als Denks verlängerter Arm. «Es ist toll, wie er sich einbringt, er hilft dem Team – ohne Starallüren», sagte der Teamchef, der nicht nur für Sagan tief in die Tasche griff.

Für einen perfekten Start in der Eliteliga des Radsports sollen auch der Tour-Bergkönig Rafal Majka und der Rückkehrer vom britischen Sky-Team, Leopold König aus Tschechien, sorgen. Der Pole soll bei der Frankreich-Rundfahrt auf das Klassement fahren, König, zuletzt in Diensten des dreifachen Toursiegers Chris Froome, beim Giro. Der deutsche Ex-Meister Emanuel Buchmann aus Ravensburg erhält bei der Tour-Generalprobe Dauphiné die Kapitänsrolle.

«Wir wollen einen großen Klassiker gewinnen, bei der Tour Etappen und das Grüne Trikot und Top-Fünf-Platzierungen bei allen Länder-Rundfahrten einnehmen – und dann kommt die WM», lauten Denks ehrgeizige Saisonziele.

Fotocredits: Kim Ludbrook
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