Berlin – Rad-Star Maximilian Schachmann wundert sich über ausbleibende Doping-Kontrollen während der Coronavirus-Krise.
«Ich bin seit Paris-Nizza nicht mehr kontrolliert worden – sprich seit Mitte März», berichtete Schachmann in einem Interview des Online-Portals «Sportbuzzer». «Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass ich in normalen Zeiten länger mal nicht getestet werde, dann aber mehrfach in kurzen Abständen. Ich hoffe, dass alle Fahrer verstanden haben, dass Doping keine Option ist und dem Sport schadet», fügte der 26-jährige Berliner hinzu. Im März hatte er nach dem Sieg auf der ersten Etappe auch die Rundfahrt Paris-Nizza für sich entschieden.
Überrascht zeigte sich der Profi vom Team Bora-hansgrohe auch von den jüngsten Ergebnissen der «Operation Aderlass». «Ich kannte zum Beispiel den Österreicher Georg Preidler aus dem Fahrerfeld. Von ihm hätte ich nie gedacht, dass er zu solchen Mitteln greift. Ich hoffe, dass es aktuell schwerer ist, an die verbotenen Substanzen zu kommen, damit keiner auf dumme Ideen kommt.» Der bei der «Operation Aderlass» erwischte Österreicher hat inzwischen Blutdoping zugegeben.
Schachmann bedauert, dass künftig Rennen wohl zunächst ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen. «Natürlich ist es viel cooler, durch die Fanmassen zu fahren und ihre Gesichter zu sehen. Geisterrennen sind mir aber deutlich lieber als gar keine Rennen. Schließlich kann man die Rennen trotzdem übertragen.»
Vor dem auf den 29. August verlegten Start der Tour de France werde er noch einige Rennen fahren. «Das sind aber auch gleich große Rennen, bei denen man auf den Punkt fit sein muss. Wir müssen alles auf eine Karte setzen. Es gibt einfach nicht mehr die Möglichkeit, mehrere Höhepunkte zu setzen», sagte Schachmann.
Fotocredits: Matthias Balk
(dpa)