Doha – Tony Martin hat bei der Straßenrad-WM den vierten WM-Titel geholt und zum Schweizer Rekordsieger Fabian Cancellara aufgeschlossen. Für den 31-Jährigen ist es das Happy End nach einer enttäuschenden Saison.
Tony Martins Karriere im Zeitraffer:
2008: Tony Martin beginnt seine Profikarriere beim T-Mobile-Nachfolgerennstall HTC-Columbia.
2009: Gleich in seinem zweiten Profijahr gelingt ihm der Durchbruch. Bei der Tour de Suisse wird er Gesamtzweiter. Anschließend fährt Martin bei seinem Tour-de-France-Debüt mehrere Tage im Weißen Trikot des besten Jungprofis und wird Zweiter auf der Königsetappe zum Mont Ventoux hinauf. Sein starkes Jahr krönt er mit Platz drei im WM-Zeitfahren.
2010: Martin etabliert sich als einer der weltbesten Zeitfahrer und gewinnt bei der WM in Australien wieder Bronze.
2011: Martin gelingt die Wachablösung. Bei der Tour de France gewinnt er sein erstes Einzelzeitfahren und auch bei der WM in Kopenhagen löst er Rekordchampion Fabian Cancellara im Kampf gegen die Uhr als Weltmeister ab. Zur neuen Saison wechselt er zum belgischen Etixx-Quick-Step-Rennstall.
2012: Ein schwerer Trainingsunfall sowie ein Kahnbeinbruch bei der Tour werfen Martin aus der Bahn. Die Olympia-Teilnahme wird zum Wettlauf gegen die Zeit. Es reicht immerhin zu Silber, wenige Wochen später lässt Martin seinen zweiten WM-Titel folgen.
2013: Martin gewinnt in Florenz seinen dritten WM-Titel und scheint im Zeitfahren konkurrenzlos zu sein.
2014: Martin fährt seine stärkste Tour de France, gewinnt zwei Etappen, darunter ein Teilstück nach einer langen Solofahrt durch die Vogesen. Bei der WM schnappt ihm aber Bradley Wiggins den vierten Titel weg.
2015: Martin erlebt eine Tour mit Höhen und Tiefen. Dreimal verpasst er nur um wenige Sekunden sein erstes Gelbe Trikot, am vierten Tag holt er es sich doch mit einem Coup auf der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Cambrai. Zwei Tage später ist er die Gesamtführung nach einem Sturz wieder los. Bei der WM landet Martin erstmals nach sechs Jahren nicht auf dem Podium.
2016: Eine Saison zum Vergessen. Bei der Tour spielt Martin keine Rolle und muss sogar verletzt aussteigen. Bei Olympia erlebt er mit Platz zwölf ein Debakel. Martin kehrt zur alten Sitzposition zurück und gewinnt völlig überraschend den WM-Titel. Damit darf er 2017 für sein neues und gleichfalls umstrittenes Team Katusha im Regenbogentrikot an den Start gehen.
Fotocredits: Oliver Weiken
(dpa)